Warum wir ärmer werden und was das mit Lieferketten zu tun hat

Experten in Data Science

Die letzten Jahrzehnte haben Europa, aber auch anderen Teilen der Welt, gewisse Wohlstandsverbesserungen gebracht. Zu verdanken war das nicht zuletzt einer stark intensivierten Arbeitsteilung über die ganze Welt hinweg. Zuverlässige Lieferketten und relativ offener Handel ermöglichten dies.

Kosten und Lieferzeiten waren sehr gut planbar. Kostenoptimierungen in Produktion und Logistik führten zu stark verteilter sehr schlanker Produktion mit wenig Sicherheitspuffer, z.B. Just-in-Time-Produktion, sehr wenig oder gar keiner Lagerhaltung.

Bis 2020 stand Effizienz im Vordergrund, mittlerweile ist es Resilienz, bzw. Robustheit.

Anfang 2020 starteten Störungen der Lieferketten durch „Lock-Downs“, wie wir es nicht gewohnt waren. Zunächst spürte man die Auswirkungen nicht (unbedingt), mittlerweile schon. Sanktionen und Krieg zwischen relativ großen Teilnehmern am Weltmarkt führen zu weiteren Störungen der Lieferketten.

Die Folgen sind zunächst geringere Verfügbarkeiten und steigende Preise. Die Löhne und Gehälter steigen bei Weitem nicht im gleichen Ausmaß, sodass dies einen geringeren Wohlstand zur Folge hat.

Steigende Preise führen zu weniger Wohlstand

Die aktuelle Situation ist für sehr viele Marktteilnehmer, d.h. Unternehmen und Verbraucher nicht zufriedenstellend. Den Weg zurück gibt es nicht!
Lieferketten und Produktionen müssen neu aufgestellt werden. Redundanzen und Sicherheiten werden jetzt und in Zukunft stärker bewertet als in der Vergangenheit. Die Robustheit der Lieferketten muss sich verbessern, was im Mittel zu einer schlechteren Effizienz und somit höheren Kosten führt.

Maßnahmen für die Stärkung der Robustheit der Lieferketten:

  • Vergrößerung strategischer Lager
  • Verlagerung von Produktionsstandorten nach Europa, bzw. in die Nähe der Zielmärkte
  • Ausweitung von Reservekapazitäten in der Produktion
  • Berücksichtigung von Unsicherheiten in der Beschaffungszeit in der taktischen Beplanung

Die Kosten der Umstellung sind vermutlich geringer als die dauerhafte Mangelverwaltung, jedoch bleiben höhere Kosten langfristig bestehen, was zu einem dauerhaftem Wohlstandsverlust führen wird.

Was sind Ihre Erfahrung mit der aktuellen Entwicklung?
Welche Maßnahmen werden in Ihrem Umfeld getroffen?

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